Bocas del Toro - oder 24/7 Schwitzen

Palmen, Inseln, blaues Wasser, von irgendwo her Musik - so weit die Vorstellung von Urlaub in der Karibik. Was man vergisst: Wenn es immer sonnig und warm ist, dass schwitzt man eben auch immer, und die hohe Luftfeuchtigkeit tut ein Übriges dazu. Nun ja, nach den schönen Tagen in Boquete steigen wir in den Shuttle vom Hostel, der uns inkl. Boot direkt auf die Isla Colon, Hauptinsel der Bocas, bringen wird. Die Fahrt ist nett, denn die Minibusfahrer legen ein moderates Tempo an den Tag und wir bekommen viel vom Land zu sehen. Justus Hauptbeschäftigung ist das Flirten mit anderen Fahrgästen, gefolgt von einem Nickerchen. Jasper guckt 70% der Fahrt, was es draußen so zu sehen gibt und dann fallen auch ihm die Augen zu. In der Pause stellen wir fest, das die Langlebigkeit unserer neuen termo gar nicht so lang ist. Die Tasche ist nass und beim Schütteln rappelt es wie bei einem Percussion-Instrument, nun denn, es ist ohnehin heiß genug, wozu also heißes Wasser...

Wir steigen vom Minibus in ein Wassertaxi um und kaum haben wir die Schwimmwesten an, geht es auch schon los - mit der rasaten Fahrt und dem Gebrüll von Justus, der alles gar nicht lustig findet. Auf der Insel trifft uns dann der Hitzehammer und wir sind komplett durch, als wir unser Hostel erreichen. Außerdem sind wir etwas erschrocken darüber, wie müllig die Insel aussieht, denn das ist natürlich auf keinem Bild zu sehen. In vielen Gärten und am Straßenrand stapelt sich Müll und altes Zeug, das offenbar nicht mehr im Haus sein soll. Ein Schmunzeln entlockt uns das Baseball-Spiel, an dem wir vorbei kommen, denn das Spielfeld ist schlicht die Rasenfläche am Ende der Start- und Landebahn des kleinen Flugplatzes auf der Isla.

Unsere Unterkunft ist ein Zwei-Zimmer-Apartment mit Bad und Küche, aber irgendwie scheint es weit ab vom Schuss und -naja, wenn die Stimmung mies ist, findet man gar nix gut. Da kommt Jasper mit seinen Aufmunterungsversuchen gerade recht: "Mama, ich finde es toll hier, ein eigenes Häuschen und das Bild an der Wand mit dem Tucan ist auch ganz toll!"

Mit abgekühltem Kopf ist es dann wirklich besser, denn wenn man keinen Umweg geht, ist man in 10 Minuten im Zentrum (oder in einer Minute mit dem Taxi für 2$). Unser Häuschen ist wirklich ganz gut, denn einmal um die Ecke rum ragt der Steg über das Wasser, und schnell ist klar, wo wir am liebsten sein werden. Diesbezüglich ist es auch von Vorteil, dass Justus sich zwar in den Vierfüßlerstand heben, aber noch nicht krabbeln kann! Was bleibt ist aber, dass die Insel irgendwie etwas ramschig wirkt, und in Kombination damit, dass es relativ teuer ist, kommen die Bocas wohl nicht in unsere Top 5.

Zum Baden wird uns der Playa Estella empfohlen, wobei nach dem Osterwochenende eher nicht mit vielen Seesternen zu rechnen ist, da diese nach dem Besucheransturm das Weite suchen. Als wir aufbrechen wollen, gibt es einen riesigen Regenguss, der auch auch noch eine Stunde andauern soll. Wir entschließen uns, dennoch zu fahren und sehen neben unglaublich großen Bambus-Riesen (haushoch und einen Umfang von 15 Metern) auch eine Recycling-Burg, deren Wänder komplett aus leeren Plastikflaschen bestehen. Leider ist der Busfahrer auf der Rückfahrt Mitglied eines Racing-Teams, so dass wir kein Foto machen konnten ;-) . Nach 30 Minuten Fahrt landen wir dann immer noch in strömendem Regen in Bocas del Drago, von wo aus der Playa Estrella 20 Gehminuten entfernt liegt. Der Regen verschafft uns Zeit für einen Schnack mit Rita und Roland, offensichtlich hörbar aus Bayern, die mit ihren vier Kindern unterwegs sind. Als der Regen vorüber ist, wandern wir trockenen Hauptes zum Strand, um dort dann die erste Stunde im Meer und im Regen zu baden. Egal, nass ist nass, und nach zwei Stunden ist es kontinuierlich trocken und sonnig. Trotz Eincremens und Schattenplatz haben wir Erwachsenen in den kommenden Tagen noch reichlich Sonne auf dem Rücken. Auf dem Rückweg am Seestern-Strand ist zwar noch immer kein solcher in Sicht, aber dafür sehen wir ein Faultier im Baum hängen, genauer eine Mutter mit Kind, und außerdem tausende Krebse, die alle ihre eine im Verhältnis zum Körper riesige Schere in die Luft halten.

Den zweiten Tag verbringen wir hauptsächlich und erfolgreich mit Rumlungern an Haus und Steg, ein Kuchenstop und Sabrinas Friseurbesuch im 'salon de belleza' sind die Highlights. Das Wetter wird immer drückender, so dass das Packen am Abend kein Spaß ist. Am Mittwochmorgen steigen wir um 8 Uhr wieder in ein Wassertaxi (diesmal verschläft Justus die Fahrt) nach Almirante aufs Festland. Dabei passieren wir erneut das Chiquita-eigene Dock, wo sich die Container mit dem vertrauten Aufkleber stapeln. Also doch, Panama 'riecht von oben bis unten nach Bananen'!

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