Minikreuzfahrt zur schottischen Hauptstadt

Der Schiffsbauch ist geöffnet und wir folgen den eifrig winkenden Hafenmenschen, die gekonnt Busse, Autos und LKWs im Rumpf auf den verschiedenen Ebenen verstauen. Wir nehmen kleines Gepäck, Teddies und ein paar Spielsachen mit und machen uns auf die Suche nach unserer Kabine. Sehr zu Sabrinas Freude ist es doch keine Innen-, sondern eine Außenkabine mit Fenster. Wir erkunden das Schiff weiter und finden uns kurz darauf bei den Cafés auf Deck 8 wieder, wo auch das Kinderparadies mit Bällebad ist (und ein Fernseher mit Disney-Filmen in Dauerschleife). Jasper ist sofort beschäftigt und auch Justus freut sich über den Teppichboden, auf dem er weiterhin seine Delfin-Raupen-Robben-Technik verfeinern kann. Gegen 19Uhr folgen wir dem Programmhinweis und begeben uns zum Orca-Center auf Deck 9. Dort erklärt eine junge Meeresbiologin, welche Tiere, insbesondere Wale, Delfine und Seehunde, in der Nordsee zu sehen sind. Nach einer kurzen Info-Präsentation wickelten wir uns in Jacken und Mützen und folgten der jungen Frau auf das Observation Deck in der Hoffnung, einen der vielen Meeresbewohner zu sehen. Für den Laien ist es schwer, eine Welle von einem Tier zu unterscheiden, aber die junge Biologin hat zwei Buckelwale gesichtet, was sie auch umgehend in einer Karte vermerkte. Die Arbeit für die Orca Foundation an Bord der Fähren hat also einerseits informativen Charakter für die Gäste, dient aber andererseits einfach auch der Zählung oder Sichtung der Tiere. Jasper war von all dem ganz angetan und profitierte beim Quiz über Barten- und Zahnwale von seinen Pixi-Wissen-Filmchen. Leider haben wir nicht wirklich was gesehen, und so krabbelten wir in die gemütlichen Kojen, wo wir - nachdem Justus nach gefühlten zwei Stunden schlaftechnisch auch die Kurve kriegte, tief und fest schlummerten.

Am Morgen unternahmen wir nach dem Frühstück einen weiteren Walsichtungsversuch, aber außer, dass wir fast von einem flugunfähigen Seevogel fast über den Haufen geflogen worden wären, passierte nichts Aufregendes. Ein bißchen lesen, kleines Hörbuch, und schon kam der Aufruf, dass die Passagiere sich nacheinander und nach Decks sortiert zu den Fahrzeugen begeben sollen - Welcome to Great Britain! Die Ausfahrt mit der anschließenden Passkontrolle in Newcastle ging rasch über die Bühne und schon waren wir frei für die erste Fahrt auf der Insel - natürlich promt auf der falschen Seite! Ist ja klar :-) So, dann nun aber auf der richtigen Seite los und ab nach Edinburgh zur Unterkunft, wo wir für 14 Uhr mit unserem Host Daniela verabredet waren.

Irgendwie hatten wir im Sinn, dass wir bei Airbnb nur ein Zimmer, nicht aber eine ganze Unterkunft gemietet hätten, aber wir hatten uns geirrt und fanden uns in einem tollen 2 ZKB-Apartment wieder. Geschäfte und einige Lokale auf der Gorgie Road waren um die Ecke, die Busfahrt ins Zentrum nur 10 Minuten, alles super! Das Beste war dann auch noch, dass die Wohnung eine Waschmaschine hatte, die wir fleißig nutzten. Der findige Schotte weiß mangendes Raumangebot und die Notwendigkeit Wäsche zu trocknen zu kombieren, indem vier lange Stangen per Seilzug einfach unter die hohe Altbau-Decke befördert werden - sehr witzig! Am diesem Tag passierte wenig Aufregendes, außer dass die Waschmaschine rege im Einsatz war und wir das Angebot von ALDI Schottland unter die Lupe nahmen. LIDL war auch um die Ecke, aber wir gaben ersterem den Vorzug und nahmen erfreut zur Kenntnis, dass offensichtlich gerade "Baby-Woche" war und wir Justus' Vorrat an Reiswaffeln aufstocken konnten. Die Gorgie Road überraschte uns zudem mit einem multikulturellen Landenangebot, denn vom indischen Supermarkt, einem Restaurant, das mit filipisch-schottischer Küche wirbt, bis hin zum polnischen Metzger ist hier alles verteten. Mehr zu Edinburgh dann im nächsten Eintrag!

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